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Rolfing
I
Prävention oder Behandlung von Beschwerden?
Prävention oder Behandlung
von Beschwerden?
Rolfing ist keine medizinische Be-
handlung, sondern ein Verfahren zur
Gesundheitsvorsorge. Das Ziel ei-
ner Rolfing-Behandlung ist daher in
erster Linie nicht das Beheben von
Beschwerden oder Symptomen, son-
dern die Verbesserung von Struktur,
Haltung und Bewegungsmustern im
gesamten Körper. Dabei ist es erst
einmal unerheblich, ob der Behan-
delte gerade Beschwerden hat oder
nicht. Denn von einer verbesserten
Auf- und Ausrichtung und schonen-
den Bewegungsmustern kann nahe-
zu jeder profitieren, unabhängig von
seinem Gesundheitszustand. Selbst-
verständlich müssen aber mögliche
Gegenanzeigen oder sonstige Ein-
schränkungen, die sich aus einer
vorliegenden Erkrankung ergeben,
berücksichtigt werden. Verbesserte
Haltung und Bewegung können hel-
fen, Beschwerden des Bewegungs-
apparates vorzubeugen. Auch auf be-
reits bestehende Beschwerden kann
sich Rolfing positiv auswirken, da im
Zuge der Behandlung mögliche Ursa-
chen von Schmerzen beseitigt oder
vermindert werden.
Rolfing im medizinischen Bereich
Neben der Anwendung im Bereich der
Gesundheitsvorsorge wird Rolfing von
Therapeuten mit entsprechender Hei-
lerlaubnis (in Deutschland sind dies
Ärzte und Heilpraktiker) auch im me-
dizinischen Bereich angewandt. Be-
schwerden des Bewegungsapparates
wie Rückenschmerzen, Ischiasschmer-
zen, Kopfschmerzen (vor allem Span-
nungskopfschmerzen), Nacken- und
Schulterschmerzen, Schleudertrauma
und Kiefergelenksbeschwerden sind,
unter anderen, typische Anwendungs-
gebiete.
Es gehört jedoch zum Rolfing-Konzept,
immer die großen Zusammenhänge von
Haltung und Bewegung zu untersuchen
und zu beurteilen, unabhängig davon,
ob lokale Beschwerden vorliegen oder
nicht. Die Versuchung ist groß, Be-